Es war einmal…
„Es war einmal vor langer Zeit…“. Sechs Worte. Sechs Worte, die Ihnen praktisch die Aufmerksamkeit eines jeden Kindes verschaffen. Denn… diese sechs Worte signalisieren unmissverständlich: Nun ist Zeit für eine Geschichte.
Aber auch wenn wir inzwischen schon größer geworden sind, als ein Meter fünfzehn… Das Geschichtenerzählen nimmt in unserem Leben eine immens große Rolle ein – ob nun bewusst oder auch unbewusst. Das Geschichtenerzählen gehört einfach zum Leben dazu und liegt – ob zwischen Kolleg*innen, mit Bekannten beim Abendessen oder gemeinsam mit den Kindern – in unserer Natur.
Es wird oft gesagt, dass das Geschichtenerzählen die älteste Form des Entertainments ist. Aber es ist in Wirklichkeit noch viel mehr als ein einfacher Zeitvertreib. Uns zeigen die Kompetenzen, die ein*e Geschichtenerzähler*in damals benötigte, sich nicht nur darauf beschränkten, gute Geschichten am Lagerfeuer zu erzählen. Ein*e Geschichtenerzähler*in hatte damals ganz klar auch eine Bildungs- und Lehrfunktion. Über die Jahre wurde Storytelling schließlich immer seltener in der Bildung eingesetzt… klar… Bildung und Lernen muss strukturiert und Wissenschaft analytisch sein. Entertainment-Faktoren, wie das Geschichtenerzählen sind da auf den ersten Blick Elemente die augenscheinlich vom Wesentlichen ablenken.
In den letzten Jahren hat sich das aber wieder ein wenig geändert. Storytelling ist nicht nur wieder ein Begriff in der Bildung, sondern inzwischen sogar in der Organisations- und Personalentwicklung geworden. Doch wo liegt das Potenzial des Geschichtenerzählens?
Wieso edutales Storytelling in der Lehre als Potenzial ansieht
Geschichten bieten ein großes Potenzial Informationen zu transportieren und können die Hörer*innen oder Leser*innen auf ganz einzigartige Weise ansprechen. Manche Geschichten bringen uns zum Lachen, andere zum Weinen und nicht selten kommt es vor, dass wir dank ihnen sogar ganz andere Lebenskonzepte gestalten. Kurz, sie schaffen es, uns zu verzaubern. Dieses Potenzial möchte edutales nutzen, um das Lernen und Lehren kreativer, aktiver und spielerischer zu gestalten. Zusätzlich zum klassischen Geschichtenerzählen machen wir uns das non-lineare Storytelling zunutze. Doch was steckt dahinter?
Non-lineares Storytelling
Bei interaktiven oder non-linearen Geschichten nehmen die Leser*innen aktiv Einfluss auf den Ablauf der Handlung. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die Serie Bear Grylls „Du gegen die Wildnis“: An verschiedenen Punkten in der Geschichte stoppt der Film und stellt die Zuschauer*innen vor eine Entscheidung. Das können ganz simple Entscheidungen sein, aber auch scheinbar gefährliche, wie „Soll ich den langen, sicheren Weg über den Berg nehmen oder die Abkürzung über die Klippen?“. Sobald die Zuschauer*innen gewählt haben, macht sich der Hauptdarsteller auf den Weg. Sie haben also den Ablauf der Geschichte und die damit verbundenen Erzählstränge in der Hand und können damit nicht nur die Handlung, sondern durch ihre Entscheidungen auch das Ende der Geschichte mit beeinflussen. In der folgenden Übersicht wird das Potenzial von Storytelling in der Lehre kompakt dargestellt.
Interaktive Medienprodukte
Das Ziel der Plattform edutales ist, das beschriebene Potenzial von non-linearem Storytelling in der Lehre in einzelnen, themenspezifischen Medienprodukten zu vereinen. Sei es ein klassischer html-basierter Text mit verschiedenen Handlungsentwicklungen oder aber ein Audio oder Video, in dem auf auditiver oder audiovisueller Ebene der Fortlauf der Geschichte entschieden werden kann – Sie können auf dieser Seite zahlreiche praktische Beispiele für den sofortigen Einsatz in der Lehre finden. Begleitet wird jedes Medienprodukt durch ein passendes Datenblatt, dass zusätzliche Basisinformationen, ebenso wie mögliche Anschlussmethoden und Gesprächsbausteine mitliefert. Und haben Sie Lust selbst zum/zur Autor*in eines interaktiven Medienproduktes zu werden? Dann hilft Ihnen unser Storytelling-Labor, das Sie Schritt für Schritt durch den Entwicklungsprozess einer solchen Geschichte begleitet.